Einführung einer modernen CI/CD-Pipeline in sicherheitskritischen Umgebungen

04.03.2025

In vielen Unternehmen sind manuelle Deployments nach wie vor der Standard. Gerade in sicherheitskritischen Umgebungen – etwa in der Industrie, im Gesundheitswesen oder im Finanzsektor – bedeutet das: hohe Fehleranfälligkeit, zeitintensive Prozesse und eine schwierige Nachvollziehbarkeit von Änderungen.

Doch es geht auch anders. Mit einer modernen CI/CD-Pipeline schaffen Unternehmen die Basis für sichere, schnelle und auditierbare Deployments. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie der Weg dorthin gelingt und worauf Sie insbesondere bei CMS Systemen achten sollten.

Warum eine CI/CD-Pipeline?

Der Einsatz einer Continuous Integration / Continuous Delivery (CI/CD)-Pipeline bietet zahlreiche Vorteile:

  • Schnellere Releases: Automatisierte Prozesse reduzieren manuelle Aufwände und verkürzen die Time-to-Market.

  • Mehr Sicherheit: Integrierte Tests und Security-Checks erkennen Schwachstellen frühzeitig.

  • Bessere Skalierbarkeit: Containerisierte Anwendungen lassen sich flexibel und performant betreiben.

  • Hohe Transparenz: Jeder Schritt im Deployment-Prozess ist nachvollziehbar und revisionssicher dokumentiert.

Die Bausteine einer modernen CI/CD-Umgebung

Eine robuste Pipeline besteht aus mehreren Kernkomponenten, die optimal zusammenspielen:

  • Continuous Integration (CI): Automatisches Bauen und Testen von Code-Änderungen in einem zentralen Repository, inklusive Unit-, Integrations- und Sicherheitstests.

  • Continuous Delivery/Deployment (CD): Automatisierte Bereitstellung in verschiedene Umgebungen wie Entwicklung, Staging und Produktion – gesteuert durch definierte Freigaben und Sicherheitsrichtlinien.

  • Containerisierung: Anwendungen werden in standardisierten Containern (z. B. Docker) verpackt. Das sorgt für portable, reproduzierbare Deployments.

  • Orchestrierung: Plattformen wie Kubernetes übernehmen das Management und die Skalierung der Container – ideal für hochverfügbare, sichere Produktionsumgebungen.

Besonderheiten bei CMS-Systemen

Gerade Content-Management-Systeme bringen spezielle Anforderungen mit:

  • Modularisierung: Der Einsatz von CLI-Tools und Build-Plugins unterstützt die Automatisierung und ermöglicht eine saubere Trennung zwischen Code und Content.

  • Content vs. Code: Während redaktionelle Inhalte weiterhin über klassische CMS-Interfaces gepflegt werden, wird der technische Teil (Templates, Plugins, Funktionen) versioniert, getestet und ausgerollt.

  • Mehrere Instanzen: Ein orchestrierter Workflow sorgt dafür, dass Dev-, Test- und Produktionsumgebungen sauber getrennt und abgesichert betrieben werden.

Sicherheit und Compliance als Pflichtprogramm

In sicherheitskritischen Umgebungen sind besondere Maßnahmen notwendig:

  • Statische Code-Analysen & Dependency-Checks: Frühzeitige Erkennung potenzieller Sicherheitslücken.

  • Security-Gates: Nur wenn alle Prüfungen bestanden sind, geht der Build live.

  • Container Security: Prüfung der Container-Images, Absicherung der Orchestrierung (z. B. durch rollenbasierte Zugriffsmodelle).

  • Audits & Versionierung: Jede Änderung und jedes Deployment wird nachvollziehbar dokumentiert – für Compliance, Zertifizierungen oder interne Revisionen.

So gelingt die Umstellung

Der Weg zu einer modernen CI/CD-Pipeline erfolgt am besten in klar definierten Schritten:

  1. Quellcode konsolidieren: Alles in Git – inkl. Artefakte und Konfigurationsdateien.

  2. Automatisierte Tests etablieren: Über einen CI-Server (z. B. Jenkins, GitLab CI) mit Fokus auf Qualität und Sicherheit.

  3. Containerisierung einführen: Erstellung standardisierter Docker-Images für das CMS und angrenzende Systeme.

  4. Orchestrierung aufbauen: Einrichtung einer Plattform wie Kubernetes für den sicheren Betrieb.

  5. Deployment automatisieren: Rollouts in Dev- und Testumgebungen automatisieren, Produktionsfreigaben manuell absichern (z. B. Mehr-Augen-Prinzip).

  6. Monitoring & Logging integrieren: Für volle Transparenz und reibungslosen Betrieb.

Nutzen auf einen Blick

✅ Mehr Sicherheit und Stabilität durch automatisierte Tests und Security-Checks
✅ Schnellere Releases und weniger manuelle Fehler
✅ Flexible Skalierbarkeit bei Lastspitzen
✅ Nachvollziehbarkeit aller Änderungen – für Auditoren und Teams

Fazit: Schrittweise zur sicheren CI/CD-Transformation

Wir empfehlen eine schrittweise Einführung – zunächst als Pilot in einem überschaubaren Bereich, danach als kontrollierten Rollout über die gesamte Systemlandschaft hinweg.

So entsteht eine moderne, sichere und effiziente Deployment-Strategie, die Ihre Organisation langfristig resilient, agil und auditfähig macht.

Autor dieses Artikels

Foto Samuel Janzen

Samuel Janzen

Berater, IT-Architekt

Als IT-Enterprise Consultant, IT-Architekt und Business Consultant berät Samuel rund um Themen wie Cloud-Services, SaaS-Plattform Design und Systemarchitektur. Er spielt seine Stärken in der Gesamtbetrachtung von Technologie und strategischem Denken aus und berät Kunden ganzheitlich.

Profil anzeigen »