Erfolgreiche CMS Rettung - trotz unerwarteter Herausforderungen

  • Für ein deutsches Biotech Unternehmen führte SUTSCHE eine CMS Rettung durch. Aufgrund verschiedener Besonderheiten und Problemstellungen, die sich spontan im Projekt ergaben, entwickelte SUTSCHE neben einer DAM-Auswahl eigene Lösungen auf Basis von Cloud Flair Worker.

Kunde:
Anonymer Kunde
Projektlaufzeit:
2021-08-02 – 2023-07-31
Website:
https://sutsche.com
Branche:

IT-Branche

Leistungen:
DAM AuswahlCMS Rettung
Leistungsinhalte:
  • Hersteller Pitches
  • Technischer Proof of Concept
  • Dienstleistersteuerung
  • Projektplanung

Über das Projekt

Mit welcher Ausgangslage begann das Projekt?

Bevor SUTSCHE zu dem Projekt hinzugezogen wurde, wurde die Auswahl für ein Content-Management-System vom Kunden getroffen und das Biotech Unternehmen stand schon seit fast sechs Monaten im Implementierungsprojekt. Das hatte unter anderem zu bedeuteten, dass der Dienstleiter mit der Entwicklung begonnen hatte, in diesem Fall sogar mit zwei Dienstleistern. Im Projekt war sowohl ein Dienstleister für die SAP Commerce Cloud und ein anderer für das neue CMS tätig.

Trotzdem traten zu diesem Zeitpunkt Unsicherheiten von Seiten des Kunden auf, ob das ausgewählte CMS das richtige System für das Unternehmen und die Ziele ist. Schließlich stand mit dem technischen Relaunch der Website und dem des Shops eine Mammutaufgabe bevor, bei der man sich keine tiefgehenden Schnitzer erlauben sollte.

Welche Ziele sollten im Projekt erfüllt werden?

Ausgehend von der beschriebenen Ausgangslage wurde SUTSCHE damit beauftragt, eine umfassende CMS-Bewertung und -Analyse durchzuführen. Es sollte von Anfang an vermieden werden, dass nach der erst kürzlich vollzogenen CMS-Auswahl eine weitere erfolgt. Aus diesem Grund wurde das Projekt als CMS-Rettung eingestuft.

Unser Ziel bestand folglich darin, bestehende Produktanforderungen zu extrahieren, als Unterstützung für den internen Product Owner zu agieren und die Koordination zwischen den Dienstleistern und dem CMS-Hersteller zu übernehmen.

In diesem Kontext führten wir eine umfassende Analyse der bestehenden CMS-Implementierung durch, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und mögliche Verbesserungen in der Umsetzung zu ermitteln. Dies war zumindest die erste Einschätzung der Projektziele, die sich im Laufe des Projektes allerdings deutlich erweitern sollten.

Welche Anforderungen und Rahmenbedingungen gab es?

Die durchgeführte Analyse zeigte, dass bestimmte Herausforderungen die komplette Headless-Architektur betrafen. Zusätzlich stellte sich die Frage, „Was ist mit SEO?“, da bei einer reinen JavaScript Application leere Inhalte ausgeliefert und erst später von Suchmaschinen bewertet werden. Eine Lösung für dieses Problem ist das Vorrendern der Seiten mit Server Site Rendering (SSR). Das SSR dient dabei zur Performance-Optimierung und Usability-Verbesserungen.

Die Empfehlung für das Biotech Unternehmen war eindeutig: Eine Einführung des SSR sollte frühzeitig vorgenommen werden. Dafür wurden wir Teil eines SSR- und Performance-Teams, das durch permanente Arbeit eine Verbesserung der Performance ermöglichte.

Was waren die Besonderheiten und Herausforderungen im Projekt?

Während des Projekts wurde deutlich, dass zusätzlich zu anderen Anforderungen auch die Implementierung eines neuen Digital Asset Management (DAM) Systems erforderlich war. Es war zwar ein DAM-System vorhanden, allerdings befand sich dieses in einem abgekündigten Lizenzstatus. Zudem war die Implementierung eines neuen DAMs nicht Teil des Projektumfangs. Das Vorhaben musste daher zuerst mit den Stakeholdern abgestimmt und die DAM-Auswahl in den Scope des Website-Projekts integriert werden.

Die Thematik der Assets kam allerdings noch an anderen Stelle auf, wodurch eine Notwendigkeit entstand, zu klären, wie diese effizient verwaltet, abgelegt und in das bestehende System integriert werden können. Besonderes Augenmerk lag darauf, wie das DAM mit dem PIM interagieren sollte, da etwa 20.000 Datasheets automatisch aus dem PIM generiert und im DAM abgelegt werden sollten. Zudem sollten weitere Dokumententypen wie Scientific Posters und verschiedene Arten von PDF-Dokumenten im DAM gespeichert, durchsuchbar und verknüpfbar gemacht werden. Ein weiterer zentraler Punkt, der berücksichtigt werden sollte, war die Verknüpfung der Dokumente im DAM mit dem Commerce-Bereich.

Hierbei wurden die Anforderungen sorgfältig geprüft und abgestimmt. Schließlich wurde eine Shortlist mit zwei potenziellen DAM-Kandidaten erstellt, die in einem Pitch mit Proof of Concept (POC) gingen, um die Entscheidung zu erleichtern.

In dieser Phase übernahm SUTSCHE als technischer Consultant einen wichtigen Part, um sicherzustellen, dass das ausgewählte DAM-System nahtlos in die bestehende IT-Landschaft integriert werden konnte. Hierbei mussten die Schnittstellen und Datenflüsse zwischen dem DAM, dem PIM und anderen relevanten Systemen optimal gestaltet werden. Die Einführung des DAMs erfolgte dann unter Berücksichtigung der technischen Aspekte und der Anforderungen der Stakeholder.

Welche Aufgaben hat SUTSCHE im Projekt übernommen?

SUTSCHE übernahm eine entscheidende Rolle im Architekturboard, einer Runde von IT- und Softwarearchitekten, die für die Gesamtarchitektur verantwortlich waren. Das Hauptproblem bestand darin, dass die durchgeführte Analyse ergeben hatte, dass das bisherige CMS nicht den Anforderungen entsprach. Das lag unter anderem daran, dass die redaktionelle Funktionsweise des CMS im Headless-Modus anders war als im hybriden oder klassischen Modus. Hier galt es, Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Als Vermittler zwischen dem Hersteller und dem Kunden trug SUTSCHE dazu bei, diese Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und eine solide Arbeitsgrundlage zu schaffen. Dabei unterstützten wir den Dienstleister für das CMS und arbeiteten eng mit ihm und dem CMS-Hersteller zusammen. Durch ein Weekly mit dem Hersteller und der Erstellung von Tickets für technische Anforderungen konnten die Entwicklungen koordinieren und der Projektfortschritt verfolgt werden.

Zusätzlich entwickelte SUTSCHE selbst Lösungen auf Basis von Cloud Flair Worker, einer Serverless-Code-Ausführungsplattform. Hierbei erstellten wir beispielsweise eine XML-Sitemap, die alle Links aus dem Commerce- und CMS-Bereich zusammenbrachte, um die Navigation zu optimieren. Wir bauten einen Cache für den Navigation-Service und einen Proxy für die Webforms, um die Seitenladegeschwindigkeit zu verbessern.

Eine wichtige Phase bestand in der Vorplanung, der Content Migration und dem Content Audit. Wir schätzten die Zeit für die Migration jeder Seite ab und starteten die Content-Migration entsprechend. Während des gesamten Projekts optimierten und dokumentierten wir die Cloudwork Caching-Strategien, um die Leistung zu steigern.

Was wurde erreicht?

Die enge Zusammenarbeit von SUTSCHE mit den Dienstleistern und dem CMS-Hersteller sowie die Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen auf der Serverless-Plattform trugen entscheidend dazu bei, die Herausforderungen des Headless-Projekts zu bewältigen und eine erfolgreiche Implementierung des neuen CMS sicherzustellen. Das DAM Projekt, das zusätzlich in den Scope mit aufgenommen wurde, konnte ebenfalls erfolgreich abgeschlossen werden.

Mittlerweile werden 24 Länder über die SSR ausgeliefert und die Performance ist ausreichend, um alle Seiten ausliefern zu können. Durch eine Vielzahl an Analysen und Optimierungen konnten iterative Prozesse dahin gebracht werden, auch unter großer Last nicht zusammenzubrechen und dass eine bestimmte Stabilität geboten wird.

Die zentrale Herausforderung für den Livegang beinhaltete das Ersetzen der kompletten Technik und das Vorhaben, dass Land für Land live gehen sollte. Dafür wurde beim ersten Land ein Fallback mit einem globalen Inhalt auf Englisch erstellt.

Durch unsere fachkundige Unterstützung konnten wir das CMS-Projekt erfolgreich vorantreiben und die Rettungsmaßnahmen effektiv umsetzen. Die Kombination aus Fachexpertise und Koordinationsfähigkeiten ermöglichte es uns, das CMS auf ein höheres Leistungsniveau zu heben und den langfristigen Erfolg des Projekts zu gewährleisten.